Freundliche Gesichter lyrics
Freundliche Gesichter lyrics
[Man schrieb das Jahr 1967, oder 68, oder so um den Dreh muss es gewesen sein, da machten sich in Berlin zwei junge Heißsporne auf, die Welt aus den Angeln zu heben. Der eine war groß und hager von Gestalt, sie nannten ihn den langen Hannes. Der andere war eher schmächtig, sie nannten ihn den kleinen Reinhard, und beide loderten und brannten, in ihnen war ein Feuer, das ist immer noch da, das kann ich bestätigen. Und schlimmer, das ist, das ist richtig jetzt, und an Gütern hatten beide nicht viel, sie hatten jeder eine Gitarre und halt doch der eine hat einen uralten VW Käfer und der andere hatte die Landkarte. Und damit machten sie sich auf, den Olymp der Liedermacherei zu erklimmen. Und wie alles, es gibt natürlich auch so eine Erinnerung, ein Lied]
Mit 60 auf der Kriechspur, die Lastwagen im Genick,
als Zeit und Wege keine Rolle spielten,
ein altes Auto, das nur noch mein Glaube und ein Trick,
die Liebe und der Rost zusammenhielten,
und so hab ich manchen Tag auf mancher Straße zugebracht,
unendlich reich an Hoffnungen und Träumen,
im Rücksitz die Gitarre war meine einzige Fracht,
meine einzige Angst, etwas zu versäumen
Da waren freundliche Gesichter und es war gut, ein Lächeln zu sehen
Wie Freunde, wie Komplizen waren wir
Ich hatte meinen Weg gefunden, sie gaben mir Mut, ihn zu gehen
und mir und meinen Liedern ein Quartier,
als keiner an mich glaubte außer ihnen und mir
Der Beifall abends gab mir Kraft, am Morgen loszugehen,
zu neuen Studios, neuen Plattenbossen
Er half mir, in den Vorzimmern auch dann noch stolz zu stehen,
wenn alle Türen sich vor mir verschlossen
Er ließ mich die Enttäuschung, das Vertrösten jedesmal,
die Sprüche und die Ausflüchte verwinden
Ich würde abends einen winzigen, aber einen vollen Saal,
offene Ohren und ein Zuhause finden!
Und da waren freundliche Gesichter und es war gut, ein Lächeln zu sehen
Wie Freunde, wie Komplizen waren wir
Ich hatte meinen Weg gefunden, sie gaben mir Mut, ihn zu gehen
und mir und meinen Liedern ein Quartier,
als keiner an mich glaubte außer ihnen und mir
Nun, heute weht ein sanfter Wind mir wärmer ins Gesicht
und vieles hat sich mit dem Blatt gewendet,
aber Flitter und Glitzerkram trüben den Blick mir nicht,
die Scheinwerfer haben mich nicht geblendet
Es tut nur gut, nicht länger im kalten Regen zu stehen,
ich bin dankbar dafür, doch unterdessen
hab ich es nicht verlernt, durch all das Licht hindurchzusehen
Ich hab euch keinen Augenblick vergessen
All die freundlichen Gesichter, es war gut, ein Lächeln zu sehen
Wie Freunde, wie Komplizen waren wir
Ich hatte meinen Weg gefunden, sie gaben mir Mut, ihn zu gehen
und mir und meinen Liedern ein Quartier,
als keiner an mich glaubte außer ihnen und mir
als keiner an mich glaubte außer ihnen und mir
- Artist:Reinhard Mey
- Album:MeyWaderWecker CD1