Shelter From The Storm [German translation]
Shelter From The Storm [German translation]
Es war wie ein andres Leben,
voller Mühe und voll Blut,
als Schwärze wurd' zur Tugend
und der Weg zur Schlammesflut.
So kam ich aus der Wildnis,
wo Konturen formlos sind.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Wenn erneut den Weg ich gehe,
könnt ihr wahrhaft sicher sein,
ich gebe was ich kann für sie,
und dafür steh' ich ein,
in der Welt, wo stählern blickt der Tod
und man kämpft, dass Trost man find'.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Nicht ein Wort wurde gesprochen,
weil Gefahr auch nicht bestand,
denn alles bis zu diesem Punkt
sich noch ungelöst befand.
So stellt euch einen Ort vor,
wo Schutz und Wärme sind.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Vor Erschöpfung war ich ausgebrannt
vom Hagel übersät,
vergiftet in den Sträuchern
und aus meiner Spur geweht,
vertrieben wie ein Krokodil,
das im wüsten Korn man find'.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Dann plötzlich drehte ich mich um,
wo sie zu sehen war
mit Silberreifen um den Arm
und Blumen in dem Haar.
Voll Anmut kam sie, nahm mir fort
die Dornenkron' geschwind.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Eine Wand steht zwischen uns nun,
vieles lief den Bach hinab,
zu viel hielt ich für garantiert,
was ich missverstanden hab'.
Wenn man sich auf jenen Morgen,
lang vergessen, nur besinnt:
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Ja, auf Nägeln der Vertreter läuft
und das Pferd der Priester wählt,
doch nichts bedeutet irgendwas,
das Endgericht nur zählt.
Der Leichengräber bläst sein Horn
vergeblich und halb blind.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Ich hör' der Babys Klagen
wie von Trauertauben an,
und gestrandet ohne Liebe sind
alte Männer ohne Zahn.
Versteh' ich's recht, dass wir hier
hoffnungslos verlassen sind?
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
In dem Dorf auf jenen Hügeln
spielten sie um mein Gewand,
ich feilschte um die Rettung,
doch ich starb durch ihre Hand,
bot Unschuld an, doch immer
ich nur Verachtung find'.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
Ich lebe in der Fremde,
bestimmt, zu geh'n von hier.
Schönheit auf Rasierklingen
hole irgendwann ich mir.
Wenn ich könnt', dreht' ich die Uhr zurück,
bis gebor'n Gott und sie sind.
"Komm rein" sprach sie, "ich geb' dir
Schutz vor Sturm und Wind."
- Artist:Bob Dylan
- Album:Blood on the Tracks (1975)